Migrationserfahrungen. Projekt befasst sich mit Pendlern in der Ems-Dollart-Region

    Press/Media: Research

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    Leer. In einem Gemeinschaftsprojekt erforschen die Emsländische Landschaft mit Sitz in Sögel und das Lingener Emslandmuseum Migrations- und Grenzerfahrung in der Ems-Dollart-Region. Der Startschuss für „Lernen und Arbeiten jenseits der Grenze“ ist nun in Leer gefallen. Dabei sollen auch die Menschen aus der Region ihre Erlebnisse in Worte fassen.

    Bei einer Auftaktveranstaltung für das grenzüberschreitende „Geschichtsnetzwerk/Geschiedenisnetwerk“ überreichte laut einer Pressemitteilung der Emsländischen Landschaft nun Hermann Wessels, Geschäftsführer des Interreg-Programms der Ems-Dollart-Region (EDR), Dr. Marijn Molema, Projektleiter und Mitarbeiter der Fryske Akademy in Leeuwarden, die Förderzusage der EDR.

    Insgesamt vier Projekte

    Das Geschichtsnetzwerk möchte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Forschungsbereichen Kulturerbe und regionale Geschichte fördern. Zu Beginn der Arbeit des Netzwerkes werden vier Forschungsprojekte zu den Themen Migration und Digitalisierung durchgeführt. Die Emsländische Landschaft und das Emslandmuseum Lingen befassen sich in einem Gemeinschaftsprojekt unter dem vorläufigen Titel „Lernen und Arbeiten jenseits der Grenze“ mit individuellen Migrations- und Grenzerfahrungen in der Ems-Dollart-Region.

    Grenzpendler im 19. und 20. Jahrhundert

    Hierfür beschäftigen sich die Projektleiter Maleen Knorr (Emsländische Landschaft) und Dr. Andreas Eiynck (Emslandmuseum Lingen) in den kommenden zwölf Monaten sowohl mit Grenzpendlern im 19. und 20. Jahrhundert als auch mit der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt und an den Universitäten. Angefangen bei den deutschen Arbeitern und Angestellten der 1866 eröffneten Eisenbahnlinie Almelo-Salzbergen, über Schmuggler und Zöllner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, deutschen Dienstmädchen in den 1920er Jahren, Flüchtlingen und Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg, niederländischen Arbeitern in den Grafschafter Textilfabriken bis hin zu den deutschen Traktatbauern, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges um ihre enteigneten Ländereien kämpften, beleuchtet das Projekt den Arbeitsalltag im Grenzgebiet.

    Städtepartnerschaften ab 1960er

    In der Nachkriegszeit gab es viele Jahre nur wenige Kontakte über die Grenze hinweg. Ab den 1960er Jahren entstanden dann zahlreiche Städtepartnerschaften zwischen niederländischen und deutschen Orten, die den Austausch der Bevölkerung förderten. Das Projekt schenkt auch der jüngsten Vergangenheit von Pendlern, die die Grenze für ihre Arbeit oder ihr Studium überqueren, Aufmerksamkeit. Anhand von Fotos, Briefen und Geschichten, die sich in Archiven und privaten Nachlässen befinden, werden Einzelschicksale aufgezeigt. Die Menschen in der Grenzregion sollen zudem aufgerufen werden, ihre Erlebnisse in Worte zu fassen.

    Sechs Partner

    Die drei weiteren Projekte, die im Rahmen des „Geschichtsnetzwerks“ durchgeführt werden, beschäftigen sich mit Migration auf den Wattenmeerinseln (Waddenacademie), der Erweiterung des historisch-geografischen Informationssystems HisGis (Ostfriesische Landschaft/Fryske Academy) sowie der Digitalisierung Friesischer Rechtsquellen aus dem Mittelalter (Fryske Academy). Das Geschichtsnetzwerk besteht bisher aus sechs Partnern. Aus dem deutschen Grenzgebiet sind die Emsländische Landschaft, das Emslandmuseum Lingen und die Ostfriesische Landschaft vertreten. Auf Niederländischer Seite sind es das Drents Archief in Assen, die Waddenacademie in Leeuwarden sowie die Fryske Akademy.

    Mehr Informationen über die Aktivitäten und Projekte des Geschichtsnetzwerkes sind in den nächsten Tagen auf der Website www.gesnet.eu zu finden.

    Period22 Mar 2016

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